Neue Datenbank für Fischidentifizierung
Sichere DNS-Referenzsequenzen für sichere Fischidentifizierung
In Deutschland finden seit einigen Jahren validierte DNS-Methoden Anwendung, um die Kennzeichnung von Fisch- und Krebstierarten, die im Handel und auch als zubereitete Speisen in Restaurants angeboten werden, zu überprüfen. Hierzu wird in den Untersuchungslaboren DNS aus dem Muskelgewebe des Fischfilets isoliert und gereinigt, um im nächsten Schritt einen ausgewählten Genabschnitt in der PCR (Polymerase-Chain-Reaction) zu vervielfältigen. Das so erhaltene PCR-Produkt wird nun einer Sequenzierung unterworfen, indem die Sequenzabfolge der DNS-Bausteine in eine lesbare Form überführt wird. Abschließend erfolgt ein Vergleich der Probensequenz mit einer Sammlung von bekannten DNS-Referenzsequenzen von Fischarten, die in öffentlichen Gen-Datenbanken frei zugänglich sind. Weist die Sequenz der Fischprobe eine hohe Übereinstimmung mit einer Sequenz einer bestimmten Fischart auf, so gilt die Probe als identifiziert, d.h. sie wird dieser Fischart zugeordnet.
Neben der genauen Durchführung der PCR-Sequenzanalyse muss die Voraussetzung gewährleistet sein, dass die DNS-Referenzsequenz, anhand derer sich schließlich die Zuordnung der Fischart orientiert, korrekt ist. Um eine möglichst große Sicherheit in Bezug auf valide DNS-Sequenzen zu schaffen, wurde in dem vom Bundesministerium (BMEL) geförderten Teilprojekt AutoMAT (dem Verbundprojekt "Anpassung und Weiterentwicklung von innovativen, nicht-invasiven Monitoringsystemen und Auswerteverfahren für die Fischereiforschung) gemeinsam mit dem Thünen-Institut eine öffentlich zugängliche Gen-Datenbank mit dem Namen Aquagene (www.aquagene.org) geschaffen. Diese Datenbank enthält zurzeit 488 Fischarten mit DNS-Sequenzen von vier verschiedenen Genmarkern und wird vom Institut für Fischereiökologie des Thünen-Instituts geleitet (https://www.thuenen.de/de/fi/projekte/fische-am-genetischen-barcode-erkennen/).
Projektzeitraum: 07/2013 bis 12/2015