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Digitalisierung in der Milchviehhaltung – Das Rinderforschungs-Netzwerk „RindforNet_SH“

Das Verbundprojekt „Rinderforschungs-Netzwerk Schleswig-Holstein“ (RindforNet_SH) befasst sich mit Fragen der Digitalisierung in der Milchviehhaltung beim Weidemanagement, in der Überwachung der Eutergesundheit und bei der Nutzung von Klimabilanzierungstools. Die Entwicklung in den Bereichen Mobilfunk und Übertragungsverfahren führte in den letzten Jahren zu neuen Möglichkeiten in der Digitalisierung von Datenströmen sowie darauf aufbauenden innovativen digitalen Anwendersystemen.

Die technologischen Fortschritte ermöglichen in der Landwirtschaft, richtig angewendet, eine umweltschonendere Produktion und verbesserten Ressourceneinsatz. Auch die Gesundheit der Tiere kann von der verstärkten Digitalisierung profitieren. Die am Projekt beteiligten Forschungs- und Beratungsorganisationen mit den zugehörigen Versuchsbetrieben der ökologischen sowie konventionellen Milchviehhaltung in Schleswig-Holstein haben sich zum Ziel gesetzt, ein umfassendes Netzwerk verschiedener Wirtschaftsformern mit bundesweiter Übertragbarkeit zu schaffen. Das Max Rubner-Institut beteiligt sich mit seinem Versuchsbetrieb Schädtbek, das dem Institut für Sicherheit und Qualität bei Milch und Fisch zugeordnet ist.

Das Arbeitspaket „Eutergesundheit“ wird vom Institut federführend und gemeinsam mit dem Institut für Ökologischen Landbau des Thünen-Instituts betreut. Ziel ist es, durch Einsatz digitaler Technologien die Umsetzung von Konzepten zur Antibiotikareduzierung in der Milchviehhaltung zu unterstützen. Therapie­entscheidungen sollen bei akuten Eutererkrankungen evidenzbasiert auf Grundlage des Schweregrads der Symptome und nachgewiesener Erreger getroffen werden. Durch viertelselektives Trockenstellen wird der Antibiotikaeinsatz nachhaltig reduziert. In beiden Fällen wird die Vorgeschichte der Tiere einbezogen, die durch digitale Unterstützung übersichtlich zur Verfügung gestellt wird. Um Beeinträchtigungen der Tiergesundheit zu vermeiden und sofort auf akute Symptome reagieren zu können, werden die Aktivität, die Fresszeit, die Wiederkauaktivität und die Atemfrequenz nach entsprechenden Interventionen mit Hilfe von digitalen Sensoren überwacht. Dazu müssen die digitalen Technologien und Datenbanken weiterentwickelt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse und Expertisen sollen gebündelt und an die Praxis weitergegeben werden.

Neben der Eutergesundheit liegen weitere Schwerpunkte auf dem Aufbau einer standardisierten Forschungsdatenbank, der Weiterentwicklung und Anpassung von Tools im Bereich des Weidemanagements und der Klimabilanzierung. Das Rinderforschungs-Netzwerk soll die Grundlage schaffen, um Strategien und die benötigte digitale Infrastruktur - angeknüpft an das Experimentierfeld Digitalisierung Best-SH - für milchviehhaltende Betriebe praxisreif zu machen.

Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen der Bekanntmachung über die Förderung der Einrichtung von Experimentierfeldern als Zukunftsbetriebe und Zukunftsregionen der Digitalisierung in der Landwirtschaft sowie in vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten mit dem Förderkennzeichen 28DE203C21.

 

Die Verbundpartner des Projektes sind:

  • Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (Koordination des Gesamtprojektes)
  • Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
  • Thünen-Institut für Ökologischen Landbau
  • Max-Rubner-Institut, Institut für Sicherheit und Qualität bei Milch und Fisch
     

Weitere Partner aus Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft sind mit dem Projekt assoziiert:

  • Experimentierfeld Betriebsleitung und Stoffstrommanagement (Best-SH)
  • TiDa Tier und Daten GmbH
  • Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Oldenburg
  • Versuchs- und Beratungsring ökologischer Landbau im Norden e.V.

 

Mehr Informationen unter: 
RindforNet (uni-kiel.de)