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Humanpathogene in der pflanzlichen Erzeugung

Status quo, Dekontamination, Eintragswege und Einfluss der Lagerungsbedingungen

Das Vorkommen pathogener Mikroorganismen in Lebensmitteln stellt ein bleibendes Risiko für den Verbraucher dar. Die meisten pathogenen Mikroorganismen, die Lebensmittelinfektionen hervorrufen, finden sich auf tierischen Lebensmitteln. Im Vergleich dazu ist bisher nur wenig über einen möglichen Eintrag in die Lebensmittelkette über pflanzliche Produkte bekannt. Da die rohen und verzehrfertigen Lebensmittel nach der Verarbeitung jedoch in der Regel keiner keimabtötenden Behandlung unterzogen werden, bedarf die Verarbeitung einer sehr guten Hygiene.

Die wichtigsten Infektionserreger wie Salmonella spp., EHEC, Listeria monocytogenes und Yersinia spp. sind in der Umwelt weit verbreitet und können dort sehr lange überleben und während des Anbaus und der Ernte auf das Produkt gelangen.

Um das Vorkommen von humanpathogenen Erregern auf pflanzlichen Produkten wie Karotten, Gurken, Kräutern oder Schnitt- und Mischsalaten besser abschätzen zu können, arbeiten das Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie und das Institut für Sicherheit und Qualität bei Obst und Gemüse des MRI in diesem Projekt eng zusammen. Die Untersuchungen dienen der Bestandsaufnahme über Eintragsquellen und Vorkommen der wichtigsten pathogenen Keime in pflanzlichen Erzeugnissen. So werden in der Studie Proben der oben erwähnten Produkte in regelmäßigen Abständen auf das Vorhandensein von pathogenen Mikroorganismen wie Salmonella spp., EHEC, E. coli, Listeria monocytogenes, Staphylococcus aureus und Bacillus cereus untersucht. Dazu werden sowohl klassische mikrobiologische Verfahren als auch molekularbiologische Methoden wie Multiplex-PCR und quantitative PCR zur Identifizierung und Charakterisierung der gewonnenen Isolate eingesetzt. Der Einfluss von Lagerbedingungen auf das Wachstum von humanpathogenen Bakterien wird in Challenge-Versuchen bestimmt. Ein konkreter Ansatz zur Dekontamination bezieht sich auf Phagen als Biokontrollwerkzeug, d.h. der Einsatz von Bakteriophagen wird praxisnah geprüft um pathogene Bakterien in pflanzlichen Erzeugnissen zu bekämpfen.

Dieses Projekt wurde teilweise durch den QS -Wissenschaftsfond finanziert. Projektlaufzeit: 1 Jahr (Mai 2016 bis April 2017).

Weitere Informationen

Humanpathogene in der pflanzlichen Erzeugung - Abschlussbericht (pdf)