Übergewicht vermeiden
MRI beteiligte sich an EU-Projekt ENERGY
Wissenschaftler aus zehn europäischen Ländern haben sich im Februar 2009 in einem Forschungsprojekt zusammengeschlossen, um das Problem Übergewicht gemeinsam anzugehen. Das Institut für Ernährungsverhalten des Max Rubner-Instituts in Karlsruhe war an diesem EU-Projekt beteiligt. Ziel war es, ein länderübergreifendes Programm zu entwickeln, das geeignet ist, der Entstehung von Übergewicht insbesondere zu Beginn des Jugendalters vorzubeugen.
ENERGY steht für “EuropeaN Energy balance Research to prevent excessive weight Gain among Youth” und wurde von der EU im 7. Rahmenforschungsprogramm gefördert. Bei dem Projekt untersuchten Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen aus zehn europäischen Ländern, unterstützt von einem australischen Expertenteam, von Februar 2009 bis Juli 2012 das Ernährungs- und Bewegungsverhalten von Kindern im Alter von zehn bis zwölf Jahren. Ziel war es, ein auf den relevanten Theorien und wissenschaftlich erwiesenen Erkenntnissen basierendes Interventionsprogramm zur Prävention von Übergewicht zu entwickeln.
Im ersten Teil des Projektes wurden die Verhaltensweisen, Verhaltensdeterminanten und Interventionsstrategien, die am bedeutsamsten für eine ausgewogene Energiebilanz und am Erfolg versprechendsten für eine Intervention bei Kindern sind, durch systematische Literaturrecherchen, Sekundärdatenanalysen, Fokusgruppenbefragungen, sowie eine europaweite Querschnittsuntersuchung identifiziert. Die Intervention, die im zweiten Teil des Forschungsprojektes mithilfe der Methode des “Intervention mapping” entwickelt und evaluiert wurde, soll dazu beitragen, dass Schulkinder ein gesundheitsförderliches Ernährungs- und Bewegungsverhalten erwerben, bzw. beibehalten. Frühere Studien weisen darauf hin, dass Schule und Familie maßgeblich das Ernährungs- und Bewegungsverhalten von Kindern bestimmen, so dass die Intervention in Schulen stattfinden und einen besonderen Fokus auf die Beteiligung der Eltern haben soll.
Bevor die Intervention europaweit implementiert werden kann, wurde sie in Deutschland, Norwegen, Belgien, Griechenland und Ungarn in einer Pilotstudie getestet und evaluiert. Das deutsche Team am Max Rubner-Institut war an der Entwicklung des Programms, ihrer Evaluation und der Verbreitung der Ergebnisse des Projektes beteiligt. Insbesondere wurden dabei Erfahrungen aus der Evaluation des Modellvorhabens “Besser essen. Mehr bewegen. KINDERLEICHT-Regionen” berücksichtigt.