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Kekse essen für die Wissenschaft

Pressemitteilungen

200 Frauen und Männer für Studie gesucht

Was für das Krümelmonster aus der Sesamstraße ein Traum ist, ist für die Teilnehmer der Pathway-Studie am  Max Rubner-Institut Pflicht. Beim EU-Projekt PATHWAY-27 wird der Einfluss wertvoller Fettsäuren und Pflanzenfarbstoffe auf die Gesundheit untersucht. Um der Realität nahe zu kommen, nicht etwa pur als Tablette, sondern einem Lebensmittel beigefügt. Kekse, Milchshake und Pfannkuchen gehören darum zur täglichen „Studienernährung“ der Teilnehmer. Das Institut verspricht sich davon neue Erkenntnisse zur Wirkungsweise sogenannter Sekundärer Pflanzenstoffe und Omega-Fettsäuren – und sucht für die Studie noch engagierte Teilnehmer.

Forschergruppen aus Europa, darunter ein Wissenschaftler-Team des Max Rubner-Instituts, haben sich ein gemeinsames Ziel gesetzt: Mit dem Projekt Pathway soll die Wirkung bestimmter bioaktiver Stoffe auf die Gesundheit und das Wohlbefinden untersucht werden. PATHWAY ist das Acronym für die englische Projektbezeichnung, die das Projektziel beschreibt.

Im Vordergrund der Studie stehen zwei bioaktive Substanzen, das Beta-Glucan, ein Ballaststoff (in Hafer und Gerste) und Docosahexaensäure, eine ungesättigte Fettsäure, die in Lachs oder Hering vorkommt. Im Fokus steht zudem die bioaktive Substanzgruppe der Anthocyane. Dies sind wasserlösliche rote Pflanzenfarbstoffe, die häufig in Beeren, etwas Johannisbeeren, Trauben oder Blaubeeren, vorkommen. Es wird untersucht, inwieweit sich der Verzehr dieser Stoffe auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken, mit dem Ziel ein die Wirkungsmechanismen dieser Substanzen im menschlichen Körper besser zu verstehen.

Die Stoffe kommen in natürlichen Lebensmitteln in geringen Mengen vor. Um die Wirkung deutlicher sehen zu können, wurden sie Lebensmitteln, die sie sonst nicht enthalten, in höherer Menge zugefügt. Damit kann zugleich geprüft werden, ob es physiologisch sinnvoll ist, die isolierten bioaktiven Substanzen in Lebensmittel einzubringen. Mit Hilfe der gewonnenen Erkenntnisse über Bioverfügbarkeit und Wirkungsmechanismen der bioaktiven Stoffe sollen die Festlegung von Richtlinien auf EU-Ebene für die weitere Bewertung dieser Substanzen unterstützt werden.

Ein wesentlicher Teil der PATHWAY-Gesamtstudie ist die sogenannte große Interventionsstudie, an der sich das Max-Rubner Institut mit seinem Studienzentrum für Humanstudien beteiligt. Die Interventionsstudie findet zeitgleich an drei weiteren Studienzentren in Europa statt, um so zu wirklich belastbaren Ergebnissen zu kommen. Jedes Studienzentrum soll bis Oktober 2016 zweihundert Teilnehmer betreuen. Diese müssen oder dürfen 12 Wochen lang drei verschiedene Lebensmittel (Kekse, Pfannkuchen, Milchshakes) verzehren, die mit Beta-Glucan, Docosahexaensäure bzw. Antrocyanen angereichert sein können. Um die Wirkung von anderen Effekten unterscheiden zu können, bekommt die Hälfte der Probanden die Lebensmittel ohne Zusatz – natürlich wird das Rätsel, wer zu welcher Gruppe gehört, erst nach Studienende gelüftet.

Für die bereits abgeschlossene Vorstudie haben sich erfreulicherweise viele Interessierte aus Karlsruhe und Umgebung für die Teilnahme gemeldet. Für die große Studie werden nun kontinuierlich weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht. Aus Kapazitätsgründen kann immer nur eine begrenzte Zahl an Personen betreut werden.

Weitere Informationen zur Studie gibt’s beim Studienzentrum des Max Rubner-Instituts: Tel.: 0721 6625-400, E-Mail (<link>studienzentrum@mri.bund.de).