Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen Jump to sub navigation

Geringer Einfluss von Isoflavonen auf Fettstoffwechsel

Meldungen

Interventionsstudie am Max Rubner-Institut durchgeführt

Um typische Beschwerden während der Wechseljahre zu lindern, setzen  viele Frauen auf Isoflavon-haltige Sojaextrakte, die als Nahrungsergänzungsmittel frei erhältlich sind. Während der Menopause kommt es durch das Absinken des Spiegels an körpereigenen Östrogenen zu Veränderungen der Körperzusammensetzung und des Fettstoffwechsel, das Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten erhöht sich. Ob Soja-Isoflavone, also pflanzliche Östrogene, den Fettstoffwechsel und den Körperfettgehalt günstig beeinflussen können, wird kontrovers diskutiert. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projektes am Max Rubner-Institut wurde deshalb diese Frage am Instituts-eigenen Studienzentrum  genauer untersucht. Dazu wurde eine 12-wöchige Placebo-kontrollierte Interventionsstudie mit 170 gesunden Frauen in der Menopause durchgeführt, bei der die Probandinnen täglich einen Sojaextrakt aufnahmen. Der Extrakt wurde vorab hinsichtlich seiner Zusammensetzung und des Gehaltes an Soja-Isoflavonen detailliert charakterisiert.  Untersucht wurden Auswirkungen auf die Blutlipide wie Gesamtcholesterol, LDL-Cholesterol, HDL-Cholesterol und Triglyzeride und auf die Expression der fettstoffwechselrelevanten Rezeptoren LDLR und CD36, die an der Regulation der Blutlipide beteiligt sind. Mittels eines modernen Verfahrens, der sog. DEXA-Methode, wurden zudem die Körperzusammensetzung und die Verteilung des Körperfettes vor und nach Abschluss der Studie analysiert. Die Wissenschaftler erfassten zudem mögliche Effekte auf die Schilddrüse durch die Bestimmung wichtiger Schilddrüsenparameter .  Über die Analyse der Blut- und Urinproben der Probandinnen konnte die Verstoffwechselung der aufgenommenen Isoflavone im Körper nachvollzogen werden. Allerdings wurden die Blutlipide und die Expression der LDLR und CD36 Rezeptoren durch die Supplementation mit Soja-Isoflavonen nicht relevant verändert. Lediglich das LDL-Cholesterol stieg im Blut geringfügig an.  Das Körpergewicht der Frauen und ihr Körperfettgehalt hatten dabei keinen Einfluss auf die untersuchten Parameter.

Die Art der Verstoffwechselung der Isoflavone im Darm (Bildung des Metaboliten Equol), die häufig mit der Wirkung der Isoflavone in Zusammenhang gebracht wird, war nicht von Bedeutung. Die Einnahme der Sojaisoflavone zeigte keinen Einfluss auf den Körperfettgehalt der Frauen. Wirkungen auf die Schilddrüse wurden ebenfalls nicht beobachtet.

Fazit: Die oft berichteten positiven Effekte auf den Fettstoffwechsel oder auf den Körperfettgehalt von gesunden postmenopausalen Frauen konnten in dieser kontrollierten Studie nicht bestätigt werden. Negative Wirkungen, z.B. auf die Schilddrüse, wurden aber ebenso wenig beobachtet.

News_Isoflavone_iStock.jpg

© iStockphoto.com/ Diane Labombarbe