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Gemeinsam gegen Aflatoxine

Meldungen

 

Institutsübergreifendes Projekt

Im institutsübergreifenden Projekt „Aflanet“ arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des MRI am Aufbau eines Netzwerkes von Wissenschaftlern, staatlichen und privaten Organisationen sowie Landwirten in Kenia, Ost-Afrika und Deutschland, um Aflatoxin in der Nahrungskette zu reduzieren. Aflatoxine sind krebserregende Giftstoffe, die von Pilzen auf Mais, Nüssen, getrocknetem Obst und anderen Nahrungsmitteln gebildet werden. Diese Gifte können überall in der Welt vorkommen, entwickeln sich jedoch häufig in einem feuchten und warmen Klima. Das Risiko einer Kontamination von Nahrungsmitteln ist deshalb in tropischen und subtropischen Ländern erhöht. Insbesondere sind kleinbäuerliche Landwirte in wenig erschlossenen Gebieten betroffen, deren Ernährung auf der eigenen Produktion von Mais und Hirse basiert.

Die Gesamtkoordination des Projekts liegt beim Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide in Detmold. Hier wurde ein Aflatoxin-Schnelltest an Maisproben aus Kenia entwickelt. Ziel war es, dessen Handhabung so zu gestalten, dass er von den Landwirten in Afrika selbst durchgeführt werden kann. Für den Schnelltest wird zunächst das zu testende Lebensmittel zermahlen und mit flüssigem Extraktionsmittel, Alkohol oder Wasser, in einem Gefäß geschüttelt. Die Flüssigkeit wird filtriert und auf einen Streifen geträufelt. Dieser wird in ein Messgerät überführt, das nach weniger als einer Minute einen Gesamtgehalt von Aflatoxin anzeigt.

Am Institut für Sicherheit und Qualität bei Milch und Fisch in Kiel werden die Grenzen für Kontaminationswerte des Futters und deren Auswirkung auf entstehende Milchprodukte untersucht. Kühe der Versuchsstation Schädtbek bei Kiel erhielten mit Aflatoxin B1 versetztes Futter in Carry-Over Versuchen. Anschließend wurde ihre Milch untersucht. Der bislang geltende Grenzwert von Aflatoxin im Alleinfuttermittel bei normalem Kraftfuttereinsatz führte zu keiner Grenzüberschreitung des Giftstoffes im Milchprodukt. Die Carry-over-Rate lag bei zwei Prozent. Wurde der Milch Aflatoxinbinder zugesetzt, konnte die Aflatoxingehalt um 25 Prozent gesenkt werden. Hier bietet sich möglicherweise eine Chance, den Giftstoff zumindest kurzfristig zu reduzieren.

Das Institut für Sicherheit und Qualität bei Obst und Gemüse in Karlsruhe erforscht mit molekularbiologischen Maßnahmen Faktoren der Entstehung von Aflatoxin. Anhand der Ergebnisse soll eine Methode entwickelt werden, um die Bildung des Gifts zu unterdrücken und die Lagerungsbedingungen zu optimieren. Ziel ist die Entwicklung einer „Heatmap“ die anzeigt, wann die Gefahr besteht, dass Aflatoxingene aktiviert werden bzw. diese aktiviert sind. Die Aktivierung von Genen kann durch moderne Analyseverfahren, wie die Microarray-, Real Time PCR- oder ddPCR Techniken (Droplet Digital PCR), gemessen werden. Es ist den Forschern gelungen, ein ddPCR System zu entwickeln, das Aktivitäten eines Gens, das die Aflatoxinbildung steuert (aflR), anzeigen kann. An der Entwicklung von weiteren ddPCR-Systemen wird gearbeitet.

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