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Antibiotikaresistenzen in Lebensmittel-assoziierten Mikroorganismen

Bakterien mit multiplen Antibiotikaresistenzen werden vermehrt aus Lebensmitteln isoliert. Dabei handelt es sich teilweise um Erreger, die schwere Infektionen beim Menschen verursachen können. Resistente Bakterien, wie Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA), Methicillin-resistente, Koagulase-negative Staphylokokken (MRCoNS) oder Enterobakterien, die  beta-Lactamasen mit breitem Wirkungsspektrum (ESBL/AmpC) oder Carbapenemasen produzieren, sind durch unsachgemäßen Einsatz von Antibiotika vor allem in der Landwirtschaft entstanden und verbreiten sich in der Umwelt. Die Nahrungskette ist ein möglicher Übertragungsweg Antibiotika-resistenter Bakterien vom Tier auf den Menschen.

In einem produktübergreifenden Forschungsprojekt des Max Rubner-Instituts sollen Eintrittswege und Prävalenz von Antibiotika-resistenten Bakterien (MRSA, ESBL und MRCoNS) untersucht werden. Dafür arbeiten die Institute für Mikrobiologie und Biotechnologie, Sicherheit und Qualität bei Milch und Fisch, Sicherheit und Qualität bei Getreide, Sicherheit und Qualität bei Obst und Gemüse sowie Sicherheit und Qualität bei Fleisch eng zusammen. Auf molekularer Ebene werden die Gene der Antibiotikaresistenz-Mechanismen („Resistom“) sowie Elemente für den horizontalen und vertikalen Gentransfer („Mobilom“) untersucht. Neue Strategien zur Vermeidung antibiotikaresistenter Bakterien müssen evaluiert werden, dabei konzentriert sich das Max Rubner-Institut auf Einsatzmöglichkeiten biologischer Kontrollwerkzeuge (Schutzkulturen und Bakteriophagen).

Entsprechend der Agenda 2020 der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) soll die Verwendung von Bakteriophagen in der Fleischverarbeitung erprobt werden, um neben einer guten Prozesshygiene eine künftige Kontrollstrategie zu entwickeln. Dieses Konzept wird in enger Zusammenarbeit in den Forschungsgruppen Bakteriophagen und Biotechnologie am Institut für Mikrobiologie und Biotechnologie erarbeitet.