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Brotgetreideernte 2014

Pressemitteilungen

Gewohnte Qualitäten werden nur knapp verfehlt!


Im Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide am MRI-Standort in Detmold sind bis dato 180 Getreidemuster der Ernte 2014 ausgewertet worden. Damit fokussiert sich das von Mühlen aus der Ernte 2014 aufgenommene Qualitätsprofil des Brotgetreides deutlicher als zuvor. Nach den vorläufigen Ergebnissen werden in diesem Erntejahr die bei Mühlen und Backbetrieben gewohnten Qualitäten insbesondere bei Öko-Getreide und Dinkel nicht erreicht.

Mühlen und Mühlenlieferanten liefern dem Max Rubner-Institut überwiegend vorselektierte sortenreine Roggen- Weizen- und Dinkelproben zur Untersuchung. Entsprechend basiert die vorliegende Erhebung auf dem aus der Inlandsernte verfügbaren, mühlengeeigneten Brotgetreide. Das für Mühlen ungeeignete Getreide (z.B. Nassgetreide und sensorisch beanstandete Proben) wird in dieser Erntequalitätserhebung des MRI nicht erfasst oder untersucht.

Die ungünstigen Witterungsumstände mit regelmäßigen Regenschauern in der Erntezeit haben in Deutschland für eine verlängerte Erntephase gesorgt. Zuletzt musste vermehrt feucht geerntetes  Getreide mittels Trockner auf einen lagerfähigen Zustand gebracht werden. Die anhaltend kühle Witterung im August und September hat offenbar Schlimmeres verhindert. Größere Qualitätsschäden bleiben aus.

Bei Roggen äußert sich dies noch  in einer akzeptablen Stärkebeschaffenheit, wie die Schrotfallzahlen mit durchschnittlich 200 s und die mittleren Amylogrammdaten beweisen. Sie liegen überwiegend auf Brotroggenniveau. Allerdings deuten die Schwankungen nach unten an, dass auch schwache Qualitäten vorliegen.  Positiv für die diesjährige Roggenqualität sind die etwas höheren hL-Gewichte, die niedrigeren Schmachtkorn- und Mutterkornanteile sowie Korn-Mineralstoff- und Proteingehalte. Der Mutterkornbesatz von durchschnittlich 0,01Gew.-%, mit Einzelwerten bis zu 0,08 Gew.-% vermittelt, dass trotzdem die Brotroggenannahme dieses Jahr mit hoher Aufmerksamkeit durchgeführt werden muss.  

Weizen aus konventionellem Anbau erreicht in den Hauptqualitätsmerkmalen im Mittel der Einsendungen die Werte des Vorjahres. Damit wird deutlich, dass es den Mühlen offenbar gelingt, trotz der Erntebesonderheiten geeignete Getreidepartien zu beschaffen. Das durchschnittlich erzielte RMT-Backvolumen unterschreitet den Vorjahreswert um ca. -5%. Positiv fallen 2014 insgesamt bei den Weizen-Einzelproben die geringeren Streuungen in den Qualitätsmerkmalen auf.

Die bisher untersuchten Bio-Weizen erreichen in diesem Jahr bei normaler Kornausbildung und Mineralstoffgehalten ähnliche Mehlausbeuten der hellen Mehltypen wie im Vorjahr. Das gemittelte Ergebnis der Stärkebeschaffenheit (Fallzahlen) der Öko-Weizen liegt mit 316 s ebenfalls auf sehr hohem Niveau. Indessen unterschreiten die Protein- und Schrotklebergehalte und die Eiweißqualitätswerte der Öko-Weizeneinsendungen die Vor- und Mehrjahresergebnisse deutlich. In den Backvolumina zeichnet sich ab, dass die Werte das normale öko-typische Niveau verfehlen, sowohl im Vergleich zum Vorjahr, als auch zum Fünf-Jahresdurchschnitt.

Die bisher untersuchten 11 Dinkelmuster sind besonders durch die im Vergleich zum Vorjahr und zum Fünf-Jahresdurschnitt etwas geringeren Fallzahlen, Protein- und Klebergehalte gekennzeichnet.  Die diesjährigen RMT-Backvolumina unterschreiten ebenfalls die Werte vom Vorjahr.   

Bis Ende September werden die Untersuchungen sowohl der Mustereingänge an Getreide weiter fortgeführt. Wie alljährlich wird ab Anfang Oktober das vorläufige Gesamtergebnis der Erntequalität anhand der Mühlenmuster, durch die statistisch abgesicherte „Besondere Ernte- und Qualitätsermittlung“ (BEE) konkretisiert und abgerundet, um so ein vorläufiges zweiteiliges Gesamtbild der Deutschen Getreidequalität 2014 zu erhalten. Die vorläufigen Ergebnisse können in Kurzform (vier Tabellen im Anhang) eingesehen werden. Die Ergebnisse der BEE werden für Ende September erwartet.

    Tabelle 1: Roggenqualität 2014
    Tabelle 2: Weizenqualität 2014
    Tabelle 3: Öko-Weizenqualität 2014
    Tabelle 4: Dinkelqualität 2014    


Tabelle 1-4 als pdf-Datei

Fragen und Anregungen zu diesem vorläufigen Erntequalitätsbericht nehmen entgegen: <link mail ein fenster zum versenden der>Meinolf.Lindhauer@mri.bund.de, <link mail ein fenster zum versenden der>Jens.Begemann@mri.bund.de und <link mail ein fenster zum versenden der>Klaus.Muenzing@mri.bund.de