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Regional und qualitativ heterogen, mit Ausbeuteverlusten ist zu rechnen

Pressemitteilung

Brotgetreideernte 2021

Von den Proben, die im Rahmen der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung 2021 für Qualitäts- und Rückstandsuntersuchungen bisher am Max Rubner-Institut eingegangen sind, wurden von rund 1840 Proben bislang 81 Prozent bei Weizen und von 900 Proben bisher 49 Prozent bei Roggen analysiert.

Die diesjährige Winterweichweizen-Ernte weist im Durchschnitt der bislang untersuchten Proben aus dem Bundesgebiet einen, im Vergleich zum Vorjahr (12,4 % TS), etwas höheren Rohproteingehalt von 12,6 % auf. Rohproteingehalte von 13 % und mehr wurden in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen festgestellt. Auch der Sedimentationswert, ein indirektes Maß zur Bestimmung der Proteinqualität, liegt mit 46 ml über dem Niveau des Vorjahreswertes (42 ml). Der Feuchtklebergehalt (24,6 %) ist gegenüber dem Vorjahreswert (25,0 %) etwas reduziert, die Glutenqualitäten sind auch in diesem Jahr als gut dehnbar und elastisch einzustufen. Bezüglich der Kriterien Fallzahl und Auswuchs ist die diesjährige Weizenernte unproblematisch, sie liegen im Mittel bei 350 Sekunden bzw. 0,01 Gew.%. Das Hektolitergewicht zeigt sich in diesem Jahr unterdurchschnittlich (75,8 kg/hl), der Schmachtkornanteil (1,59 Gew.%) liegt über den Werten des Vorjahres (0,48 Gew.%) und wird somit zu höheren Ausbeuteverlusten führen.

Die diesjährige Winterroggen-Ernte stellt sich qualitativ als heterogen und enzymarm dar. Die bislang untersuchten Roggenpartien liegen in einem hohen Fallzahlbereich von 282 Sekunden (Vorjahr: 297 s). Analog zur Fallzahl zeigt sich auch die Stärkebeschaffenheit in hohen Amylogrammmaxima (2021: 1141 AE, 2020: 1539 AE) und Verkleisterungstemperaturen. Bislang erfüllen 98 % der ausgewerteten Proben die Anforderungen an die Brotroggenqualität. Das Hektolitergewicht (72,8 kg/hl) hat sich gegenüber dem Vorjahr (76,1 kg/hl) verschlechtert, auch der Anteil an Schmachtkorn (10 Gew.%) ist gegenüber dem Vorjahr (2,5 Gew.%)  deutlich erhöht. Bei einigen Partien kann es zu Ausbeuteverlusten kommen, da die Spannweite aller bislang ermittelten Werte von 0,0 Gew.% bis 53,6 Gew.% reicht.
Das durchschnittliche Vorkommen von Mutterkornsklerotien im Roggen (0,3 g/kg) ist im Erntejahr 2021 gegenüber dem Vorjahr (1,2 g/kg) deutlich reduziert. Trotz dieser geringen mittleren Belastung ist auch in diesem Jahr auf Mutterkorn zu achten, da teils höhere Gehalte zu verzeichnen sind.

In den auf weitere Mykotoxine untersuchten Proben wurden bisher überwiegend geringe Gehalte an Deoxynivalenol (DON) und sehr geringe Gehalte an Zearalenon (ZON) nachgewiesen. Im Weizen liegen die bisher festgestellten Deoxynivalenol -Gehalte im langjährigen Mittel auf einem niedrigen Niveau. Von den bisher untersuchten Weizen-Proben überschritten fünf den zulässigen Grenzwert für Deoxynivalenol von 1,25 mg/kg. Im Roggen ist in diesem Jahr nach den bisherigen Daten von einem im Vergleich zum Weizen ebenfalls geringem Vorkommen an Deoxynivalenol auszugehen. Dennoch wurden in drei Roggen-Proben Gehalte nachgewiesen, die über der Höchstgrenze liegen. Im Vergleich zum Vorjahr wurde Zearalenon in einem etwas höheren Anteil der untersuchten Proben (Weizen und Roggen) auf einem niedrigen Niveau nachgewiesen. In zwei Proben wurden Gehalte nachgewiesen, die den zulässigen Grenzwert von 100 µg Zearalenon pro kg Getreide überschreiten. Insgesamt sind im Süden und Westen Deutschlands leicht höhere Mykotoxinwerte als im Norden und Osten der Republik zu verzeichnen.

Zwischenbericht des Max Rubner-Institutes zur diesjährigen Qualitätsuntersuchung im Rahmen der Besonderen Ernte- und Qualitätsuntersuchung (BEE) – Stand 10.09.2021 (pdf)

Mähdrescher mäht ein Kornfeld