Innovationsraum NewFoodSystems
Forschungsförderung zu neuen Lebensmittelsystemen
Wie werden wir uns bei ansteigender Bevölkerungszahl auf dieser Welt ernähren? Welche neuen Proteinquellen können wir hinsichtlich der sich verschärfenden Konkurrenz um Agrarflächen nutzen? Lässt sich in Zukunft eine gesundheitsförderliche Ernährung mit verantwortungsvollen Konsumstilen und Produktionsprozessen umsetzen? Für diese und andere aktuell diskutierten Fragen um die Ernährung von morgen wird im Rahmen des Innovationsraums NewFoodSystems zu Antworten und Lösungen geforscht.
Der Innovationsraum NewFoodSystems ist einer von insgesamt vier Innovationsräumen, des Programms "Innovationsräume Bioökonomie", das im Rahmen der "Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Offizieller Laufzeitbeginn für die zunächst fünfjährige Förderphase, in der bis zu 20 Mio. Euro an Fördermitteln zur Verfügung gestellt werden, war der 1.12.2019.
Grundidee des Innovationsraums ist es, dass Partner aus Forschung und Industrie zusammengebracht werden und stetig neue Projektideen generieren, die dann zeitnah im Rahmen von geförderten Projekten umgesetzt werden können. Dabei koordiniert das Max Rubner-Institut (MRI) den Innovationsraum New Food Systems in enger Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV). Dem transdisziplinären Konsortium haben sich aktuell über 50 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft angeschlossen, die sich einem gemeinsamen Innovationsbündnis vertraglich verpflichtet haben.
Ziel des Innovationsraums NewFoodSystems ist es, neue Ansätze für die Ernährung von morgen zu finden. Der Innovationsraum bietet dabei den Rahmen für die Forschung und Entwicklung marktreifer neuartiger Produktionsweisen und Anbauverfahren für eine nachhaltigere Erzeugung von Lebensmitteln mit hohem Anspruch an deren Sicherheit und Qualität. Besonders hervorzuheben im Innovationsraum NewFoodSystems ist der ganzheitliche Bewertungsansatz für Produkte und Verfahren im jeweiligen Rechtsrahmen, der Qualität und Sicherheit, Verbraucherakzeptanz, Wirtschaftlichkeit, Marktfähigkeit und ökologische Nachhaltigkeitsaspekte erfasst.
Innovationsräume der Bioökonomie sollen innovationsfördernde Umgebungen schaffen, innerhalb derer Forschungs- und Entwicklungsprojekte für marktfähige Lösungen durchgeführt werden. NewFoodSystems bedient dabei die drei Innovationsfelder "Controlled Environment Cultivation (CEC)", "Neue Lebens- und Futtermittelzutaten", sowie "Ressourceneffizientes Energie- und Stoffstrommanagement in der Systemintegration". Erste Projekte zu den Themen nachhaltige Proteinzutaten, Indoor und Vertical Farming, Insekten und Mikroalgen laufen bereits bzw. stehen kurz vor ihrer Bewilligung. Um die Forschungsergebnisse schnell in die Märkten zu transferieren, werden diese im Rahmen eines Innovations-Hubs auf ihre Verwertbarkeit geprüft und Projektabläufe zur Verwertung optimiert. Marktfähige Ideen werden identifiziert und zukünftig zusammen mit Expertinnen und Experten aus der Gründerszene und Industriepartnern hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Potenziale bewertet und über neue Start-ups oder etablierte Unternehmen in den Markt überführt. Dabei sichern verschiedenste Maßnahmen in den drei Aktionsbereichen "Innovationsmanagement und Technologietransfer", "Öffentlichkeitsarbeit und Stakeholder-Dialog" sowie "Open Labs" die Wirksamkeit und den Anspruch an Nachhaltigkeitsaspekten des Innovationsraums.
Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit sind aus Sicht des Bioökonomierates der Bundesregierung besonders geeignet, um das Thema Bioökonomie in die Gesellschaft zu tragen. Dazu sucht der Innovationsraum in vielfältiger Weise den Diskurs mit gesellschaftlichen Gruppen, um Verbraucherinnen und Verbrauchern die Kenntnisse und das Verständnis zu alternativen Systemen der zukünftigen Lebensmittelproduktion zu vermitteln. Beispielsweise hat das Deutsche Museum mit seinem neuen Standort in Nürnberg hat dafür zusammen mit NewFoodSystems zwei Ausstellungsstationen entwickelt, die als Aufhänger für Besucherforschung fungieren sollen und einen Diskussionsraum bieten. Für den Herbst 2022 ist ein NewFoodSystems Day im Deutschen Museum Nürnberg geplant, bei dem durch ein vielfältiges Programm die Öffentlichkeit auf unterschiedliche Art und Weise Einblicke in die Themen des Innovationsraums bekommen wird. NewFoodSystems sucht den Dialog mit der Öffentlichkeit und will dazu beitragen, dass Akzeptanzbarrieren hinsichtlich innovativer und neuartiger Lebensmittel und Produktionssysteme zukünftig überwunden werden.
Weitere Informationen
Internetseite des Innovationsraums NewFoodSystems
www.newfoodsystems.de