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Ernährungsphysiologische Qualität von Öko-Produkten

Ökologisch produzierte Lebensmittel haben in einigen Marktbereichen inzwischen zweistellige Anteile erreicht. Am Institut für Physiologie und Biochemie der Ernährung wurde untersucht, ob Bionahrungsmittel ernährungsphysiologisch hochwertiger sind als konventionell erzeugte. Eine Möglichkeit zur Beurteilung der ernährungsphysiologischen Qualität von Obst und Gemüse kann deren Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen sein. Sekundäre Pflanzenstoffe wie z.B. Carotinoiden oder Polyphenolen wird häufig eine hohe gesundheitliche Bedeutung zugesprochen. Die in der Literatur beschriebenen vorbeugende Wirkung auf entzündliche, atherosklerotische und tumorigene Prozesse werden u.a. auf ihr antioxidatives Potenzial zurückgeführt.

Ziel des Projektes "Bestimmung der ernährungsphysiologischen Qualität von Öko-Produkten anhand des antioxidativen Potenzials der Lebensmittel" war es zu untersuchen, ob sich die Gehalte an Carotinoiden und Polyphenolen und die antioxidative Kapazität in Lebensmitteln aus konventionellem und ökologischem Anbau unterscheiden. Da Aussagen allein zum Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen in pflanzlichen Lebensmitteln keine Rückschlüsse zulassen, welche funktionellen Wirkungen mit dem Verzehr von ökologisch erzeugten Produkten im Menschen assoziiert sind, wurden zusätzlich drei humane Interventionsstudien durchgeführt. Sie sollten klären, ob eine unterschiedliche Anbauweise (ökologisch/konventionell) Einfluss auf die Bioverfügbarkeit der sekundären Pflanzenstoffen und auf den antioxidativen Status in vivo haben.
Dazu wurden Äpfel, Karotten und Weizenvollkorn über drei Erntejahre aus kontrollierten Anbauversuchen untersucht. Die Gehalte an sekundären Pflanzenstoffen in vitro und in vivo wurden quantifiziert und die antioxidativen Kapazitäten in vivo und in vitro analysiert.

Die Ergebnisse des Forschungsprojektes zeigen, dass die Anbauweise (ökologisch/konventionell) die Bildung von sekundären Pflanzenstoffen und das antioxidative Potenzial in den untersuchten Äpfeln beeinflussen kann. Für Öko-Äpfel kann ein leicht höherer Gehalt und antioxidatives Potenzial bestimmt werden. In den untersuchten Karotten- und Weizenvollkornproben beeinflusste die Anbauweise (ökologisch/konventionell) nicht die Konzentration an Carotinoiden und Polyphenolen.
In den Humanstudien konnten keine Unterschiede in der Bioverfügbarkeit von Carotinoiden und Polyphenolen sowie in der Wirksamkeit zwischen ökologisch und konventionell angebauten Äpfeln bzw. Karotten festgestellt werden.
Die gewonnenen Daten dieses Projektes zeigen für den Bereich der sekundären Pflanzenstoffe deutlich, dass Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft grundsätzlich einen vergleichbaren ernährungsphysiologischen Wert haben wie Lebensmittel aus konventioneller Erzeugung.


Förderung

Bundesprogramm Ökologischer Landbau