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Die Macht der Wellenlänge

Meldungen

MRI auf der Grünen Woche: Pflanzeninhaltsstoffe optimieren, Schimmelwachstum hemmen

Am Max Rubner-Institut wurde herausgefunden, dass Licht einer bestimmten Wellenlänge einen starken Einfluss auf das Wachstum von Schimmelpilzen und deren Bildung von Mykotoxinen hat. Schimmelpilze können über Lichtrezeptoren Licht unterschiedlicher Wellenlänge und Intensität wahrnehmen. Dies können bekanntermaßen auch Pflanzen. Doch, wie wirken sich die unterschiedlichen Wellenlängen des Lichtes auf diese und auf Schimmelpilze konkret aus? Die Skala der Beeinflussung ist lang, beeindruckend und ein bisschen verwirrend: Licht bestimmter Wellenlänge kann die Bildung von bestimmten Pflanzeninhaltsstoffen fördern – andere hemmen. Kommt auf die Wellenlänge, aber eben auch auf die Pflanze an. In einem Forschungsprojekt am Institut wird gezielt versucht, den Gehalt an giftigen Pyrrolizidin-Alkaloiden in Borretsch zu reduzieren. Borretsch wird unter anderem als eines der mindestens sieben Kräuter der Frankfurter Grünen Soße verwendet. Bei der Schimmelbildung ist die Wirkung des Lichtes ähnlich diffus: Licht bestimmter Wellenlänge kann das Wachstum bestimmter Pilze hemmen – anderer Pilze fördern. Die Bildung von Mykotoxinen kann bei einem Pilz durch Licht ausgeschlossen werden, beim anderen nicht. Am MRI werden die Wirkungen des Lichts systematisch untersucht, damit Indoor-angebaute pflanzliche Lebensmittel in Zukunft noch mehr ihrer gesunden Inhaltsstoffe enthalten und Schimmelpilze bei der Lagerung von Lebensmittel besser in Schach gehalten werden können.

Auf der Grünen Woche in Berlin kann die Wirkung des Lichts im Lichtregal direkt beobachtet werden. Mit Hilfe eines interaktiven berührungsfreien Exponats werden die Zusammenhänge wie durch Zauberhand und von den Händen der Besucherinnen und Besucher gesteuert dargestellt. Der praktische Nutzen der Arbeiten wird am Beispiel des Projekts AflaZ belegt, das vom MRI koordiniert wird. Mit Partnern aus Kenia und Deutschland wird eine Strategie auf der Basis unterschiedlicher vor Ort erprobter Aktivitäten erarbeitet, um die Belastung der Ernte mit den giftigen Mykotoxinen zu reduzieren – mit Erfolg!

 

Mehrere grüne Fahnen der Internationalen Grünen Woche

© Messe Berlin

Ein Wissenschaftler des MRI mit Bundesminister Özdemir

© Holger Groß