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PlantIntake

Eine vorwiegend pflanzenbasierte Ernährungsweise kann das Risiko für ernährungsmitbedingte Erkrankungen verringern. Das konnte in verschiedenen Forschungsprojekten bereits gezeigt werden. Es mehren sich jedoch Hinweise, dass es pflanzenbasierte Ernährungsweisen gibt, die das Risiko für ernährungsmitbedingte Erkrankungen sogar erhöhen können. Ziel des Projektes PlantIntake ist es, die Erfassung des Verzehrs pflanzlicher Lebensmittel zu verbessern, um den Zusammenhang zwischen Ernährungsweise und Gesundheit besser untersuchen zu können.

Um den Zusammenhang zwischen Ernährungsweise und Gesundheit zu erforschen, werden verlässliche Verzehrsdaten benötigt. Herkömmliche Methoden zu deren Erfassung basieren auf Befragungen, die nachweislich fehleranfällig ungenau und sind. Insbesondere der Verzehr pflanzenbasierter Lebensmittel wird häufig falsch eingeschätzt. Pflanzenbasierte Ernährungsweisen verringern das Risiko für ernährungsmitbedingte Erkrankungen. Jedoch hängt diese risikosenkende Wirkung der Ernährungsweise von der gesamten Auswahl der üblicherweise verzehrten Lebensmittel ab. Bestimmte pflanzenbasierte Ernährungsweisen können das Risiko für ernährungsmitbedingte Erkrankungen sogar erhöhen.

Ziel des Verbundprojekts „Verbesserte Erfassung der Aufnahme von gesundheitsfördernden und gesundheitlich ungünstigen pflanzenbasierten Lebensmitteln durch die Kombination von Biomarker-Gruppen mit Ernährungszufuhrdaten“ (PlantIntake) ist es, die Erfassung des Verzehrs pflanzlicher Lebensmittel zu verbessern. Biomarker aus Blut und Urin sollen zukünftig als objektive Messgrößen genutzt werden können, um Verzehrsdaten für bestimmte Lebensmittel und Lebensmittelgruppen zu ergänzen und deren Erhebung so zu verbessern. „PlantIntake“ ist ein europäischer Forschungsverbund der im Rahmen der gemeinsamen Programminitiative „Healthy Diet for Healthy Life“ gefördert wird. Das Max Rubner-Institut ist Koordinator des Forschungsverbundes.

Im Rahmen des Projekts wird zunächst ein Index für eine europäische pflanzenbasierte Ernährung definiert, der sich an bestehenden Indices orientiert. An Hand von Daten der EPIC-Norfolk Kohortenstudie werden Erkenntnisse zu gesundheitsfördernden bzw. gesundheitlich ungünstigen pflanzenbasierten Ernährungsmustern abgeleitet. Basierend auf Literaturdaten und Erkenntnissen aus den JPI-geförderten Projekten FoodBAll und FoodPhyt werden Biomarker für den Verzehr pflanzlicher Lebensmittel und -gruppen identifiziert. Eine analytische Methode, die über 150 der identifizierten Biomarker gemeinsam messen kann, soll entwickelt und auf Proben von europäischen Ernährungsstudien (KarMeN, A-DIET, B Cube) angewendet werden. Anhand der gewonnenen Daten werden Multi-Biomarker Panels erarbeitet, die insbesondere den Verzehr pflanzlicher Lebensmittelgruppen und das europäische pflanzenbasierte Ernährungsmuster abbilden. Die Multi-Biomarker Panels werden dann in einer zu dem Zweck durchgeführten Interventionsstudie (PLAENTI-Studie) validiert. Des Weiteren werden Möglichkeiten eruiert, Biomarker mit Befragungsdaten zu kombinieren, um deren komplementäre Informationen zu nutzen. Die Arbeiten des Instituts für Physiologie und Biochemie der Ernährung tragen zur Definition der pflanzenbasierten Ernährungsindices und der Entwicklung von Multi-Biomarker Panels bei und fokussieren sich auf die Durchführung der humanen Interventionsstudie zur Validierung der Multi-Biomarker Panels.

Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, mit den in diesem Projekt entwickelten Methoden und Werkzeuge zu einer bedeutsamen Verbesserung der Verzehrserhebung beizutragen. Somit ließe sich der Zusammenhang zwischen Ernährungsweisen und Gesundheit besser untersuchen. Diese Erkenntnisse können dann im Idealfall in angepassten Ernährungsempfehlungen münden und als Grundlage für ernährungs- und gesundheitspolitische Entscheidungen dienen.