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Anwenderfreundliche Fischartentests

Fischereiprodukte gehören zu den Top 10 der Lebensmittel mit dem höchsten Verfälschungspotenzial: Weit über 800 verschiedene Fischarten dürfen in Deutschland gehandelt werden, von denen die meisten aus dem Ausland stammen. Die Preisspanne zwischen verschiedenen Spezies kann dabei sehr unterschiedlich sein. Die Produzenten und Händler sind verpflichtet, unverarbeitete oder nur leicht bearbeitete Produkte wie Ganzfische oder Fischfilets mit der genauen Bezeichnung der Tierart zu kennzeichnen. Entsprechen die eingekauften Waren nicht den auf den Handelspapieren angegebenen Artkennzeichnungen, werden zum einen die Händler selbst und zum anderen die Konsumentinnen und Konsumenten geschädigt. Diese bezahlen unangemessene Preise für qualitativ minderwertigere Produkte oder erleiden im schlimmsten Fall sogar einen gesundheitlichen Schaden, etwa bei Unverträglichkeiten gegen Butterfisch oder durch Vergiftungen mit marinen Biotoxinen. 

Im IGF-geförderten Projekt „Entwicklung von anwenderfreundlichen DNA-basierten Schnelltests zur Überprüfung der Fischart“ (AiF 21952 N, 2021-2024) (siehe auch Vorläuferprojekt) sollen praxistaugliche und anwenderfreundliche DNA-basierte Testverfahren für die einfache und schnelle Überprüfung der Fischart in fischwirtschaftlichen Unternehmen oder Servicelaboren und in der Lebensmittelüberwachung entwickelt werden. Um den unterschiedlichen Produktportfolios und Analysekapazitäten der Unternehmen, Serviceleister und Kontrolllabore gerecht zu werden, werden drei verschiedene analytische Ansätze verfolgt, die den experimentellen Aufwand und die personellen Anforderungen reduzieren: (i) Lab-in-a-Tube-Tests (alle erforderlichen Reaktionen laufen in einem geschlossenen Reaktionsgefäß ab) für einzelne Fischarten auf Basis einer DNA-Amplifikationsmethode ohne notwendige Temperaturstufen (isothermal) mit schneller ja/nein-Antwort für die Vor-Ort-Analytik (Projektteil Universität Hamburg), (ii) automatisierter Lab-on-a-Chip-Test (Reaktionslösungen werden über kleinste Kanäle in einer Mikrofluidikkartusche gepumpt) für definierte Fischarten mit Potenzial für eine Multiartenanwendung für kleine Vor-Ort-Labore (Projektteil NRZ-Authent) und (iii) Multiarten-DNA-Chip (Analyse auf konventionellen DNA-Microarrays im Labor) für Servicelabore und die Lebensmittelüberwachung (Projektteil Institut für Sicherheit und Qualität von Milch und Fisch).
 

FEI-Kurzbericht, Projekt AiF  21952 N (PDF)