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Workshop im Rahmen des Kongresses ERNÄHRUNG 2022 in Bremen am 24.6.22

Im Rahmen des Workshops „Bündelung und Stärkung der Ernährungsforschung“ auf dem Kongress ERNÄHRUNG2022 in Bremen wurde am 24.6.22 die Vernetzungsstelle für Ernährungsforschung vorgestellt und das Vorhaben mit rund 40 Teilnehmenden diskutiert.

Dr. Andrea Lambeck, Geschäftsführerin des VDOE, und Prof. Dr. Johann Ockenga, Kongresspräsident der DGEM, fassten in ihren Kurzvorträgen die Notwendigkeit einer Vernetzung in der Ernährungsforschung zusammen. In der Ernährungsforschung arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen, von Medizin bis Ernährungswissenschaft sowie auch angrenzende Disziplinen wie Psychologie, Agrarwissenschaften, Lebensmittelwissenschaften, Gesundheitswissenschaften u.v.m. Geforscht wird an Universitäten, Hochschulen, Ressortforschungseinrichtungen, außeruniversitären Einrichtung und der Industrie. „Bisher wird viel parallel gearbeitet und es wird sich zu wenig ausgetauscht“, so Lambeck. Nicht nur in der Forschung selbst, sondern auch in der Anwendung, wie etwa in der medizinischen Versorgungspraxis, Ernährungsberatung und Ernährungstherapie ist ein verstärkter Austausch der unterschiedlichen Berufsgruppen erforderlich.

Dr. Robert Schaller, Leiter des Referates Ernährungswissenschaft/Ernährungsforschung am Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, präsentierte den Hintergrund sowie den aktuellen Stand zur Gründung der Vernetzungsstelle. „Die Ernährungsforschung in Deutschland ist eigentlich gut aufgestellt, manchmal fehlt jedoch die Koordinierung. Die wissenschaftlichen Akteurinnen und Akteure sind mehrfach an die Politik herangetreten und haben eine strukturelle Stärkung der Ernährungsforschung vorgeschlagen. Mit der Vernetzungsstelle für Ernährungsforschung am MRI wollen wir ein Angebot schaffen und eine Plattform der Zusammenarbeit“, so Robert Schaller.

Dr. Antje Damms Machado, Leiterin der Vernetzungsstelle am MRI, präsentierte zunächst die Ergebnisse der durchgeführten Bedarfs- und Situationsanalyse, bei der 72 Professorinnen und Professoren sowie 294 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ernährungsforschung im Rahmen von entweder einem persönlichen Interview oder mithilfe eines Online-Surveys befragt wurden. Im Anschluss gab sie einen Überblick über Ziele, Funktion und Arbeitsweise der Vernetzungsstelle. Im Fokus aller Vernetzungsarbeit stehen zwei Kernpunkte: Interdisziplinarität und translationale Forschung. Die Vernetzungsstelle soll als Servicestelle (mit Veranstaltungen und Informationstransfer via Homepage) sowie als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik fungieren.

In der anschließenden Feedbackrunde stellten sich Schaller und Damms Machado den Fragen und Anregungen der Zuhörerinnen und Zuhörer. Die teils kritischen Anmerkungen bezogen sich vor allem auf politische Rahmenbedingungen wie zum Beispiel Höhe und Verteilung der Fördergelder. Dass eine Vernetzungsstelle gegründet wird, die die vernetzenden Aktivitäten der Ernährungsforschung bündelt, organisiert und moderiert, wurde von den Mitdiskutierenden als sinnvoll und notwendig erachtet.

Der Kongress ERNÄHRUNG 2022 wurde gemeinsam von wichtigen Institutionen im Ernährungsbereich ausgerichtet: BerufsVerband Oecotrophologie e. V. (VDOE), Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V. (DGEM), Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner e. V. (BDEM).

„Der Kongress war eine perfekte Gelegenheit, die Vernetzungsstelle bei der Zielgruppe – den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Institutionen und Stakeholdern im Bereich der Ernährungsforschung – bekannt zu machen, über die geplanten Aktivitäten zu informieren und für die Mitarbeit im Netzwerk Ernährungsforschung aufzurufen“, so das Fazit von Antje Damms Machado.