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Bericht vom 2. NRZ-Authent Fachgespräch – Stabilisotopenanalytik

NRZ-Authent zusammen mit der AG Stabilisotopenanalytik der LChG, 17. Juni 2020

Insgesamt 31 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Gelegenheit genutzt an dem tradi-tionell im Frühsommer stattfindenden NRZ-Authent Fachgespräch teilzunehmen. Diesmal war die Stabilisotopenanalytik thematischer Schwerpunkt; die Tagung wurde gemeinsam mit der gleichnamigen Arbeitsgruppe der Lebensmittelchemischen Gesellschaft veranstaltet. Eine Herausforderung bestand darin, dass der Workshop aufgrund der durch Corona geltenden Reisebeschränkungen erstmals ausschließlich online, d. h. als dreistündige Webveranstaltung angeboten wurde.

Die Stabilisotopenverhältnis-Massenspektrometrie (IRMS) wird seit vielen Jahren erfolgreich zur Authentizitätsprüfung eingesetzt: Lebensmittel verfügen über ein spezifisches Stabiliso-topen-Muster („Fingerprint“), mit dessen Hilfe geographische Herkunft und Inhaltsstoffe geprüft werden können – in der Regel durch einen Vergleich mit schon vorhandenen, bekannten Proben. Daher sind sowohl authentisches Referenzmaterial als auch entsprechende, möglichst vollständige Datenbanken mit Mustern als Bewertungsgrundlage unerlässlich.

Das Fachgespräch am 17. Juni 2020 beschäftigte sich mit den Herausforderungen in Bezug auf den Datenbankaufbau und die -nutzung und war in zwei Themenbereiche unterteilt: Im ersten Teil wurden die datenschutzrechtlichen Aspekte sowie Fragen zur Haftung und Verwertbarkeit der Ergebnisse einer Datenbank thematisiert. Hier wurden sowohl die Anonymisierungserfordernisse aufgrund der Vorgaben der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und die daraus resultierenden Folgen bei der Verarbeitung und Speicherung personenbezogener Daten als auch die Haftung und Verwertbarkeit einer Datenbank in Bezug auf die Probenergebnisse und deren Interpretation näher beleuchtet, bspw. wie authentisch das Probenmaterial ist oder welche Statistik dahinter steckt. Im zweiten Teil wurden Erfahrungen und Herausforderungen im Umgang mit Datenbanken und Lösungsansätze für die Erstellung einer oder mehrerer zentralen Datenbanken durch das NRZ-Authent diskutiert, hier z. B. die Ansprüche an die mindestens zu erfassenden Stammdaten, aber auch den Umgang mit zusätzlichen, freiwilligen Daten, die zu einer Verbesserung der Datenqualität beitragen können. Die Vergleichbarkeit von Messdaten stabiler Isotope unterschiedlicher Laboratorien ist eine weitere Herausforderung ebenso wie die potenzielle Integration vorhandener Sammlungen auf nationaler und europäischer Ebene sowie zwischen Behörden und private Laboratorien. Ein Beispiel, die Vergleichbarkeit von Daten zu erhöhen ist das gemeinsame Pilotprojekt „NMR-Datenbank“ der Next-NMR-AG.

Fazit: Der ursprünglich als eintägige Präsenzveranstaltung geplante Workshop wurde erstmalig im neuem online-Konzept in Form einer komprimierten Webkonferenz durchgeführt. Trotz des hochkonzentrierten und -kondensierten Inhalts kam es zu einem regen Gedankenaustausch mit vielen Fragen und Diskussionsanregungen an die Referentinnen und Referenten. Unser Dank gilt allen Beteiligten, die mit ihrem Engagement und ihrer Offenheit für das neue Format zu dessen Gelingen beigetragen haben. Sollte der 4. NRZ-Authent Workshop für Expertinnen und Experten am 24. und 25. November 2020 ebenfalls noch online stattfinden müssen, werden wir diesen mit den guten Erfahrungen des 2. Fachgesprächs ebenfalls erfolgreich umsetzen können.