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Lebensmittelinfektions- und Verderbniserreger

Zentrale Aufgaben im Bereich Lebensmittelinfektion und Verderbniserreger sind Untersuchungen zur Identifizierung von Eintragsquellen und Kontaminationswegen von den Verursachern von Infektionen und Verderb im Produktionsprozess von Lebensmitteln. Dies geschieht zum einen in Form von Status-Quo-Erhebungen zur mikrobiologischen Belastung von unterschiedlichen Lebensmitteln und zum anderen durch die mikrobiologische Überprüfung der Warenkette - von der Primärproduktion bis zum Endprodukt. Außerdem werden Hygieneparametern während der Verarbeitung in lebensmittelproduzierenden Betrieben wissenschaftlich analysiert. Zudem ist es möglich, Erhitzungsversuche von Flüssigkeiten (z. B. Milch, Sahne, Fruchtsäfte) im kontinuierlichen Durchfluss in einer Pilotanlage durchzuführen. Diese Anlage ist im Hinblick auf die Verwendung von BSL3-Erregern als Testorganismen als geschlossenes System ausgelegt, analog zu kommerziellen Erhitzungsanlagen konstruiert und somit eine für Deutschland einzigartige Versuchseinrichtung. In weiteren Arbeiten wird das Wachstumsverhalten, die Tenazität und die Kontrolle von pathogenen Bakterien in und auf Lebensmitteln sowie entsprechender Biofilme auf Oberflächen im Produktionsumfeld überprüft. Die Arbeiten zur Biokontrolle von Pathogenen und lebensmittelhygienisch-relevanten Bakterien mittels Phagen erfolgen in enger Kooperation mit dem Arbeitsbereich Bakteriophagen. Aus diesen Ergebnissen können dann Maßnahmen zur Risikominimierung und zur Erhöhung der Lebensmittelqualität abgeleitet werden.

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Antibiotikaresistenz insbesondere von bakteriellen Infektionserregern sowie bei opportunistisch pathogenen Keimen, wie Acinetobacter, Klebsiellen und Koagulase-negativen Staphylokokken. In der Zoonose- und Antibiotikaresistenzforschung werden die komplexen Zusammenhänge der Gesundheit von Tier, Mensch, Lebensmittel und Umwelt im Sinne des „One Health“-Ansatzes besonders berücksichtigt, um wirksame und nachhaltige Maßnahmen in der Lebensmittelproduktion zu entwickeln. Hierfür werden Arbeiten zum Vorkommen von antibiotikaresistenten Bakterien in Lebensmitteln durchgeführt. Im Arbeitsbereich Molekularbiologische Analytik werden die Isolate hinsichtlich des Antibiotikaresistenzprofils auf Genomebene charakterisiert und die Übertragung und Entwicklung von bakteriellen Antibiotikaresistenzen erforscht.