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Nationales Ernährungsmonitoring

Durchführung und Auswertung von repräsentativen Erhebungen zu Lebensmittelverzehr, Energie- und Nährstoffzufuhr, Ernährungsstatus und weiteren Aspekten des Ernährungsverhaltens der Bevölkerung in Deutschland

Die Ernährungsgewohnheiten der deutschen Bevölkerung unterliegen einem steten Wandel. So ändert sich der Lebensmittelverzehr z. B. durch Ernährungstrends oder durch Änderungen des Lebensmittelangebots. Daher bedarf es der regelmäßigen Erfassung der Ernährungsgewohnheiten der allgemeinen Bevölkerung und spezieller Bevölkerungsgruppen durch ein Nationales Ernährungsmonitoring. Hierzu wurden am MRI die Nationale Verzehrsstudie (NVS) II (2005–2007) und die Längsschnittstudie NEMONIT (2008–2014) durchgeführt. Eine erneute Erhebung für die erwachsene Bevölkerung ist in der Planung.

Mit dem Nationalen Ernährungsmonitoring werden repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland Verzehrserhebungen durchgeführt. Es werden u. a. Daten zum Lebensmittelverzehr erfasst, auf deren Basis die Energie- und Nährstoffzufuhr ermittelt wird. Diese Ergebnisse werden anhand von Empfehlungen, z. B. der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), bewertet. Außerdem werden weitere Aspekte des Ernährungsverhaltens erfasst, wie vegetarische und vegane Ernährungsweisen. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Physiologie und Biochemie der Ernährung wird der Nährstoffstatus, also die tatsächliche Versorgung der erwachsenen Bevölkerung mit ausgewählten Nährstoffen, in Bioproben untersucht und bewertet.

Auf Basis der Daten des Nationalen Ernährungsmonitorings kann ein möglicher Bedarf für ernährungspolitische Maßnahmen abgeleitet werden. So kann beispielsweise ermittelt werden, welche Lebensmittelgruppen einen wesentlichen Beitrag für die Zufuhr von Zucker, Fett und Salz leisten und damit im Fokus von Reformulierungsmaßnahmen stehen sollten.

Die gewonnenen Daten dienen auch als Basis für die Risikobewertung der Bevölkerung u. a. in Bezug auf Schadstoffe in Lebensmitteln, als Planungshilfe für nationale Ernährungsempfehlungen sowie als Entscheidungshilfe für gesetzliche Regelungen national und europaweit. Weiter werden die Daten des Nationalen Ernährungsmonitorings vielfältig für die Forschung genutzt, um spezielle Fragestellungen zu beantworten. So konnten ausgehend von den Daten der NVS II beispielsweise Bio-Käufer bezüglich ihres Ernährungs- und Gesundheitsverhaltens charakterisiert werden.

Vor dem Hintergrund des steigenden Bedarfs an aktuellen Daten, Flexibilität und technischen Entwicklungen erfolgt für das Nationale Ernährungsmonitoring eine Neukonzeption, die kontinuierliche Erhebungen mit einem Wechsel von Verzehrserhebungen und Befragungen zu aktuellen Ernährungsthemen vorsieht. Das neue Konzept wird neben Erwachsenen auch Kinder und Jugendliche sowie relevante spezielle Bevölkerungsgruppen einschließen. Das Konzept für ein Ernährungsmonitoring für Kinder und Jugendliche wird federführend vom Institut für Kinderernährung erarbeitet.

Neben dem Nationalen Ernährungsmonitoring wurde mit der Kinder-Ernährungsstudie zur Erfassung des Lebensmittelverzehrs (KiESEL) deutschlandweit der Lebensmittelverzehr von Kindern im Alter von sechs Monaten bis einschließlich fünf Jahren erfasst. Die Daten wurden 2014-2017 durch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erhoben. Aktuell werden sie am MRI vom Institut für Ernährungsverhalten in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kinderernährung bezüglich Lebensmittelverzehr und Nährstoffzufuhr weiter ausgewertet und anhand gegebener Empfehlungen bewertet.