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Forschung zu ernährungspolitischen Maßnahmen

Ernährungspolitik, die sich an den Menschen orientiert, funktioniert nur dann, wenn die Menschen in ihrer Ernährungs- und Lebenssituation verstanden und dort abgeholt werden, wo sie stehen. Dazu ist Forschung nötig, die weit über das Erheben des Lebensmittelverzehrs hinausgeht und Bestimmungsfaktoren für das Ernährungsverhalten in den Blick nimmt. Wieso kaufen die Leute Fertigprodukte? Weshalb gibt es heftigen Widerstand, wenn Schulessen auf mehr Gemüse und weniger Fleisch getrimmt wird? Warum ist beim Essen der Preis oft wichtiger als die Wirkung auf die eigene Gesundheit oder das Klima? Nur mit fortlaufenden Untersuchungen zu solchen Fragen und den Hintergründen kann es gelingen, ein stets aktuelles Bild der Bevölkerung mit ihren Wünschen, Motivationen und Einschränkungen hinter dem beobachteten Ernährungsverhalten zu zeichnen.

Dass Ernährungsempfehlungen und Ernährungsverhalten oft weit auseinanderklaffen, ist schlecht für alle: die Gesundheit, die Gesellschaft, die Umwelt und die Wirtschaft. Maßnahmen, diesen Missstand zu korrigieren, gibt es inzwischen viele - mal mehr, mal weniger wissenschaftlich fundiert. Doch wie wird die Entscheidung gefällt, welche Maßnahmen für den jeweiligen ernährungspolitischen Kontext die richtigen, also wirksamen sind? Und woran liegt es, wenn die richtigen Maßnahmen bekannt sind, aber nicht umgesetzt werden? Zur Beantwortung der ersten Frage bedarf es der Forschung, wie existierende Maßnahmen in ihrer Wirksamkeit und Übertragbarkeit auf die eigenen Gegebenheiten zu bewerten sind. Für die zweite Frage gilt zu untersuchen, wie Forschung und Praxis zusammengebracht werden können, damit Forschungsergebnisse optimal in der Umsetzung von Maßnahmen genutzt werden.

Sowohl die Verbraucherinnen und Verbraucher als Zielgruppe als auch die passenden Maßnahmen zur Verbesserung des Ernährungsverhaltens zu kennen, ist somit entscheidend für die wissenschaftsbasierte Politikberatung. Der Forschungsbereich "Forschung zu ernährungspolitischen Maßnahmen" gliedert sich entsprechend in zwei Bereiche: die verbraucherorientierte Forschung und die maßnahmenorientierte Forschung. Beide Teilbereiche setzen, wann immer möglich, den Schwerpunkt auf die Themen Armut und pflanzenbetonte Ernährung.