Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen Jump to sub navigation

Gemeinsame Forschung für einen gestärkten Klimaschutz

MeldungenSlideshow

Abschließendes Vernetzungstreffen vom Projektverbund RessortForschtKlima

Nach drei Jahren intensiver Forschung und Zusammenarbeit trifft sich der Projektverbund „RessortForschtKlima“ zum abschließenden Vernetzungstreffen. Hier werden die Ergebnisse der 27 Klimaschutz-Projekte präsentiert und diskutiert, um etwa weitere Vernetzungspotenziale zu aktuellen Klimafragen zu identifizieren.

Welche zusätzlichen Klimaschutzpotenziale gibt es in Landwirtschaft, Wald und Ernährung? Diese große Frage haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der vier Ressortforschungseinrichtungen im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) in den vergangenen drei Jahren intensiv bearbeitet. In insgesamt 27 Projekten haben sie neue Erkenntnisse gewonnen, Konzepte erarbeitet und Technologieansätze entwickelt, um die Treibhausgasemissionen weiter zu senken und eine zusätzliche Kohlenstoff-Sequestrierung etwa im Boden zu befördern. Beteiligt waren Forschende des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), des Julius Kühn-Instituts (JKI), des Max Rubner-Instituts (MRI) und des Thünen-Instituts. Gefördert wurden die Projekte über das Klimaschutz-Sofortprogramm 2022.
 

Ergebnisse im Fokus

Während des Abschlusstreffens am 24. und 25. Juni 2025 am Julius Kühn-Institut in Berlin stellten die Teams sich selbst sowie Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik die zentralen Forschungsergebnisse vor. Sie zeigen deren Relevanz für effektiven Klimaschutz sowie mögliche Synergien und Zielkonflikte in der praktischen Umsetzung in Land- und Forstwirtschaft und im Ernährungssektor. Präsentationen und Poster sowie ein Science-Speed-Dating und ein Wissensparcours boten Raum für vertiefende Einblicke, fachlichen Austausch und gemeinsame Bewertung.
 

Das ENKL Projekt am MRI

Inhalt des am MRI angesiedelten ENKL-Teilprojekts „Soziale Dimension einer klimagerechten Ernährung“, unter der Leitung von Dr. Carmen Priefer, ist die Bedeutung sozialer Nachhaltigkeit im Ernährungsbereich. Am Beispiel der Lebensmittelproduktion und des Verbrauchs auf Haushaltsebene werden Schlüsselthemen identifiziert und ein konzeptionelles Framework erarbeitet, um soziale Nachhaltigkeit im Kontext von Ernährung besser zu verstehen und das Feld für die Politikberatung handhabbarer zu machen. Durch Aufbau eines vielfältigen Netzwerks, Durchführung von Expertenworkshops sowie Beteiligung an zahlreichen Veranstaltungen wird Aufmerksamkeit für das Thema generiert und Austausch darüber angeregt. Das Projekt schafft Grundlagen, um Sozialverträglichkeit als eines der Hauptziele nachhaltiger Ernährung neben Gesundheitsförderung, Umweltfreundlichkeit und ökonomischer Tragfähigkeit stärker in den Fokus zu rücken.
Soziale Aspekte sind im Zusammenhang mit Klimawirkungen besonders wichtig, da sich soziale Problemlagen und Ungleichheiten verschärfen können. Effektiver Klimaschutz bedarf der Akzeptanz von Maßnahmen, die durch gesellschaftlichen Dialog und Partizipation bei der Umsetzung gefördert werden kann.

Das Projekt ist Teil des Verbundvorhabens „Klimagerechte Ernährung aus der Perspektive von Verbrauchern und Gesellschaft (ENKL)“, das das MRI gemeinsam mit dem Thünen-Institut durchführt.
 

Impulse für Politik und Praxis

Die Veranstaltung ist mehr als nur ein Rückblick auf drei Jahre gemeinsame erfolgreiche Forschungsarbeit, sie bietet auch einen wichtigen Anknüpfungspunkt für künftige Aktivitäten: Welche Erkenntnisse sind besonders relevant für politische Entscheidungsprozesse? Wie können die Ergebnisse möglichst schnell Einzug in die Praxis finden? Welche Ansätze sollten weiterverfolgt und vertieft erforscht werden? Welche neuen Forschungsfragen haben sich ergeben?

Im Rahmen interaktiver Formate wurden gewinnbringende Vernetzungsmöglichkeiten zwischen den beteiligten Einrichtungen und Wissenschaftlerinnen identifiziert, um weitere gemeinsame Forschungsvorhaben anzugehen. Zudem liegt der Fokus auf dem Wissenstransfer und der Übertragbarkeit vielversprechender Klimaschutzmaßnahmen in die Praxis. Dr. Franziska Appel vom Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) erläutert hierzu in Ihrem Vortrag „Wissenstransfer für effektiven Klimaschutz in der Landwirtschaft“, wie sich Forschungsergebnisse in die Praxis übertragen lassen, welche Rolle dabei der Strukturwandel und Phänomene wie Pfadabhängigkeiten spielen, und welche Möglichkeiten partizipative Forschungsansätze eröffnen.
 

Gemeinsam für mehr Klimaschutz

„RessortForschtKlima hat gezeigt, dass institutsübergreifende und interdisziplinäre Agrar-, Wald- und Ernährungsforschung mit hohem Praxisbezug und großer Relevanz für die Politikberatung funktioniert. Die Ressortforschungseinrichtungen verfügen über die notwendige Expertise, um gemeinsam wissenschaftlich fundierte und praxistaugliche Lösungen für die zunehmenden Herausforderungen der Landwirtschaft im Klimawandel zu entwickeln“, sagt Bernt Farcke, Leiter der Abteilung „Wald, Nachhaltigkeit, Fischerei, Nachwachsende Rohstoffe“ des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH).

Weitere Informationen finden Sie auf der Website von RessortForschtKlima.

Plakatpräsentation beim abschließendem Vernetzungstreffen vom Projektverbund RessortForschtKlima

© MRI